Bolivianische Barockklänge

Im 17. Jahrhundert starteten die Jesuiten in Lateinamerika ein „heiliges Experiment“. Sie gründeten die sogenannten „Reduktionen“, in denen sie zusammen mit der indigenen Bevölkerung Siedlungen des gesellschaftlichen Lebens und Orte des Glaubens gründeten. Die Musik spielte beim Aufbau eine wichtige Rolle. Die Barockmusik der frühen Neuzeit verband sich in einziger Weise mit indigenen Klangelementen und der Folklore Südamerikas. 1990 wurde sie von der UNESCO zum Weltkulturerbe der Menschheit ernannt. Seit dieser Zeit blüht die Musik aus der Zeit der Jesuitenreduktionen wieder auf.
In San Ignacio de Moxos (tropischer Nordosten Boliviens) hat sich eine junge Gruppe begabter und hochmotivierter Schüler zusammengefunden, um unter der Leitung der Dirigentin Raquel Maldonado das musikalische Erbe der Reduktionszeit weiter leben zu lassen. Die Jugendlichen aus dem kleinen Urwaldort San Ignacio studieren die Klänge der alten Meister in der im Jahr 2001 gegründeten Musikhochschule. Sie lassen die instrumentalen Klänge und ihre Stimmen in bemerkenswerter Qualität erklingen. Aber auch einheimische Tänze und Folklore (z.B. die federgeschmückten „Macheteros“) gehören zum Repertoire. Weit über Lateinamerika hinaus haben sich die Musiker und Sänger einen Namen erworben (u.a. Auftritte bei der UN in Genf oder dem Teatro de Madrid).
Die „Aktion 33“ folgte der Einladung am Sonntag, dem 29. April 2018, in die St. Eligius Kirche nach Völklingen. Festlicher konnte ein Gottesdienst nicht gestaltet sein. Im anschließenden kleinen Konzert kam die zu Herzen gehende Folklore ebenfalls nicht zu kurz.
Mit deutschen Spenden werden Ausbildungsprojekte der Musikschule gefördert.

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