Bolivien im Herbst 2023 – Teil 1

Reisebricht: Das Land macht Fortschritte. Es gibt aber ein weiteres, schwerwiegendes Problem: Klimawandel. Durch Wassermangel ist neue Armut entstanden. Von April bis Dezember hat es einmal geregnet, so dass die Trinkwasservorräte auf historischem Tiefstand sind. In vielen Stadtvierteln gibt es kein Leitungswasser. Aufgrund von Staub und Abgasen fällt an manchen Tagen das Atmen schwer. Im Tiefland wüten Waldbrände, die meistens durch Brandrodung im Urwald verursacht sind, was sogar dazu führte, dass in bestimmten Regionen der Schulunterricht aufgrund hoher Luftverschmutzung für mehrere Tage ausfiel. In Santa Cruz wird ständig über die Rauchentwicklung in der Stadt durch die Medien informiert.

Wir sind über den Altiplano von La Paz nach Copacapana gefahren. Man befindet sich in einer Höhe von mindestens 4.000 m und am Horizont grüßen die Riesen mit ihren weißen Mützen, die zwischen 6.000 und 7.000 m hoch sind, doch etliche Mützen haben mittlerweile schwarze Streifen.

Selbst der Titicacasee als größtes Gewässer des Landes hat einen viel zu niedrigen Wasserspiegel.

Fährt man von Sucre nach Sopachuy führt die Straße an einem Fluss vorbei. Weiß man es nicht, könnte man denken, es handelt sich um eine nicht geteerte, breite Straße, was im Hochland normal ist. Es ist aber ein ausgetrocknetes Flussbett.

Tiere verdursten. Im Ort stand ein Tankwagen. Der Bürgermeister sagte uns, dieser beinhalte Wasser und fahre aufs Land, um Menschen mit Trinkwasser zu versorgen. Es kann sein, dass Campesinos in den Bergen um Sopachuy ihre Häuser verlassen müssen, da der Wassertanker nicht in unwegsames Gelände, über Pfade fahren kann und sie somit nicht erreicht.

Comedor der Josefsschwestern mit Internat: Wie stets während unseres Aufenthaltes in dem kleinen Ort sind wir sehr viel mit den Kindern zusammen, die unseren Besuch kaum erwarten können. So auch dieses Mal.

70 Kinder wurden im vergangenen Schuljahr von den Schwestern betreut. Es gab etliche Treffen mit den Eltern, bei denen über viele Dinge gesprochen wurde, wie auch Prävention von Misshandlung und Missbrauch von Kindern. Es fanden Workshops über Pflege und das Zähneputzen statt.

Wir waren sehr froh zu hören und zu sehen, dass es in der Zusammenarbeit mit den Eltern wirklich Fortschritte gibt. Auch die Zusammenarbeit mit der Grundschule „Juan Vössing“ wird fortgesetzt, indem es zahlreiche Aktivitäten zur Unterstützung der Kinder und insbesondere Hilfe bei den Schularbeiten gibt. Es wird auf jedes einzelne Kind eingegangen.

Einmal im Jahr wird mit allen Kindern im Comedor Geburtstag gefeiert; dieses Mal, als wir dort waren. Es gab tolle Spiele, bei denen viel gelacht wurde.

Höhepunkt war das Hereinbringen und Anschneiden zweier sehr großer Torten, die Margarita Mosacedo gebacken hatte. So ein großes Stück Kuchen, auch noch kindgerecht verziert und dann Wackelpudding nebst Kakao; das ist für so manches Kind das dort betreut wird etwas, das es in Erinnerung behält.

Anlässlich unseres Aufenthaltes bekamen die Kinder selbstverständlich auch ein Geschenk. Dieses Mal übergaben wir Rucksäcke, für die Mädchen in der Farbe rosa und für die Jungen in der Farbe schwarz-rot.

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