2011 25 Jahre „Aktion 33”

Aufgrund einer Idee von Frau Dr. Gabriele Jost wurde die „Aktion 33” im Advent 1986 im damaligen Pfarrgemeinderat Liebfrauen ins Leben gerufen. Was sich einmal daraus entwickeln würde, ahnte zu dieser Zeit niemand.

Mit Hilfe finanzieller Zuwendungen konnte vieles für Kinder, Jugendliche und benachteiligte Frauen sowie kranke Menschen getan werden.

Durch Spenden wurde u.a. der Bau des Hospitales, der Internate, der Kolpingwerkstätten und des Comedors in Sopachuy realisiert.

Herausragend genannt werden können Investitionen im Bildungsbereich. Kindern, die weit draußen auf dem Land leben, ermöglicht die „Aktion 33” bis heute Schulbildung mittels Aufnahme in die Institutionen der Josefsschwestern und der Pfarrei Sopachuy. Ohne die Kolping-Werkstätten – alle Jugendlichen die dort arbeiten besuchen außerdem die Abendschule – und die Ausbildungsstätte SIPAS für junge Mädchen vom Land, gäbe es im näheren Umkreis keine handwerkliche oder hauswirtschaftliche Ausbildung für diese jungen Leute.

Bei den Josefsschwestern in Sucre/Poconas erhalten nach wie vor Waisen und Kinder, für die sonst niemand sorgt, ein Zuhause und im Haus Arco Iris in Cochabamba wird sich in erster Linie liebevoll um Straßenkinder gekümmert.

Diese Hilfe war nur möglich durch die mehr als großzügige Solidarität sehr vieler Menschen.

Der finanzielle Aspekt ist eine Säule der Partnerschaft. Die zweite Säule ist die Partnerschaft auf Augenhöhe, nämlich, dass beide Völkergruppen gleichberechtigte Partner sind und diese Partnerschaft auch gelebt wird.

Fastenessen 2011

Auch das Fastenessen 2011 (gereicht wurde eine Kartoffelsuppe), welches, wie bereits in den vergangenen Jahren, mit Unterstützung der Freiwilligen Feuerwehr Püttlingen und der Frauengemeinschaft Liebfrauen ermöglicht wurde, ist eine Geste der Solidarität sehr vieler Menschen, denen es gut geht, mit Blick auf diejenigen, die nach wie vor am Rande leben und um das nackte Überleben kämpfen. Gerade in diesem Punkt will die „Aktion 33” im Jubiläumsjahr ein Zeichen setzen.

Die „Aktion 33” sagt DANKE!

Mit einem am 05.07.2011 von dem bolivianischen Weihbischof Mon. Adolfo Bittschi aus Sucre in der Pfarrkirche Liebfrauen in Püttlingen zelebrierten Pontifikalamt wurde unserem Herrgott „DANKE” gesagt, für alles, was in den vielen Jahren im Rahmen der Partnerschaft ermöglicht wurde. Bei einem anschließenden Empfang im Pfarrheim bestand die Möglichkeit, mit dem Bischof und Menschen, die in Bolivien lebten und leben, zu sprechen. Ein interessanter Gesprächspartner war u.a. Pfarrer Ernst Theobald (früher Kaplan in Liebfrauen), der einige Jahre in Bolivien wirkte und dessen Arbeit ebenfalls von der „Aktion 33” unterstützt wurde. Die Generaloberin der Josefsschwestern, Schwester Remigia Ternes, kam in Begleitung zweier Schwestern, darunter Edith Kopp. Schwester Edith war eine der Frauen, die bereits 1964 als Pionierin mit dem Schiff nach Bolivien aufbrach und dort über 40 Jahre maßgebliche Aufbauarbeit leistete.

Unsere Heimatstadt gefiel dem Bischof, so dass der Abschied schwer fiel.

Eine Brücke nach Bolivien … „Aktion 33”

So lautet der Titel des kleinen Buches, welches Frau Dr. Gabriele Jost gewidmet ist. Es dokumentiert die Geschichte einer gewachsenen Partnerschaft und schildert das schwere Leben der im Hochland der Anden lebenden Menschen. Dabei steht der christliche Glaube als fundamentale Hilfe im Mittelpunkt. Vorgestellt wurde die Chronik am 29.08.2011 von der Volksbank SaarWest eG, in den Räumen der Bank in Püttlingen am Rathausplatz.

Medienberichte

In der Sendung des Saarländischen Rundfunks (SR2 + SR3) am Freitag, dem 05.08.2011 Innehalten griff auch der Autor Bruno Sonnen das Thema der Bolivienpartnerschaft auf:

Grenzen überwinden

Sie tragen dazu bei, dass Kinder und Jugendliche, die aus armen Verhältnissen stammen, zur Schule gehen oder studieren können.

Sie unterstützen junge Leute, die eine Ausbildung zum Schreiner oder Automechaniker machen.

Mit der Übernahme von Patenschaften verhelfen sie Waisen, Halbwaisen oder jungen Leuten aus armen Familien zu Ausbildung oder Studium.

Die Rede ist von 130 engagierten Saarländerinnen und Saarländern, die sich in Püttlingen im Verein „Aktion 33 –Hilfe für Bolivien” zusammengeschlossen haben.

25 Jahre alt wird der Verein in diesem Jahr, und das heißt: Die Püttlinger stehen für eine Hilfe mit langem Atem, für Einsatz mit Ausdauer. Seit einem Vierteljahrhundert unterstützen sie kirchliche Sozial-, Bildungs- und Ausbildungsprojekte in Bolivien.

Eigentlich ist die Beziehung sogar noch viel älter, denn Püttlingen ist die Wiege der Partnerschaft des Bistums Trier mit Bolivien. Aus Püttlingen stammt Kardinal Jose Clemente Maurer, der vor 50 Jahren die Partnerschaft mitbegründete. Es waren die in Püttlingen und später in Bolivien tätigen Priester Hans Vössing und Ernst Theobald, die den Blick der Gemeinde Liebfrauen für die soziale Not in Bolivien schärften, und es war der Pfarrgemeinderat, der 1986 beschloss, wenigstens 33 Menschen zu finden, die die Trierer Seelsorger und ihre Arbeit in Bolivien dauerhaft unterstützen.

Die Hilfe hält bis heute an, aber sie ist längst keine Einbahnstraße mehr. Heute gibt es viele persönliche Kontakte zwischen Püttlingern und Bolivianern. Püttlinger fahren nach Bolivien, Priester und Ordensfrauen aus Bolivien sind zu Gast an der Saar, im Juli ist Weihbischof Adolpho Bitschi aus Sucre nach Püttlingen gekommen, um mit einer Bischofsmesse die Jubiläumsfeierlichkeiten einzuläuten.

Wer wie ich in der Bolivienpartnerschaft engagiert ist, der merkt immer wieder neu: Der Glaube drängt nicht nur zur Hilfe, zur tatkräftigen Nächstenliebe, er verbindet auch Menschen über weite Entfernungen hinweg, baut Brücken über Kontinente, verwandelt Fremdheit in Vertrauen. Diese wunderbare Glaubenserfahrung haben auch die Püttlinger gemacht.

Und ich bin mir ganz sicher, dass jeder diese Erfahrung machen kann, der Grenzen überwindet und Brücken baut, auf Fremde zugeht und Türen aufmacht. Dann wird aus Entfernung Nähe, aus Verschiedenheit Gemeinsamkeit. Es geht. Die Bolivienpartnerschaft zeigt es.

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Im August 2011 erschien in der 32. Ausgabe des Paulinus ein Artikel mit dem Titel „Bolivien lässt uns nicht mehr los!”. Hier können Sie den Artikel herunterladen. (Quelle: Paulinus)

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In der Saarbrücker Zeitung erschienen zwei Artikel zum Jubiläm der „Aktion 33”. Die beiden Artikel mit dem Titel „Hilfe für das harte Leben in Bolivien” und „Der Mann aus den Anden” können über das Textarchiv der Saarbrücker Zeitung bezogen werden.

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Der „Öffentliche Anzeiger” der Stadt Püttlingen veröffentlichte in seiner 36. Ausgabe 2011, am 08.09.2011 einen Bericht über die Vorstellung der Chronik. Hier können Sie den Artikel herunterladen. (Quelle: „Öffentliche Anzeiger”)

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